Über mich

Ich bin ein Christ mit einem lebendigen Glauben. Ich bin überzeugt von der Existenz Gottes und dass die Bibel sein Wort ist. Gleichzeitig bin ich ein skeptischer, zum Atheismus neigender Mensch. Ich glaube nicht, weil es sich so schön anfühlen würde oder weil ich Halt im Leben brauche. Ich glaube, weil es wahr ist und weil Gott mich die Realität hat erkennen lassen. Wer hier ein bisschen rumgestöbert hat, wird erkennen, dass sich einige Artikel und Abhandlungen um Jehovas Zeugen drehen.

Wer bin ich also?

Ich lebte viele Jahre als Zeuge Jehovas. Warum? Weil ich dachte, dass sie von allen Religionen am genauesten nach der Bibel leben. (So erklärte ich es auch immer, wenn mich jemand fragte, warum ich Zeuge Jehovas sei. Paradoxerweise waren einige Zeugen Jehovas erschüttert, dass DAS meine Begründung ist. "Was, das soll der einzige Grund sein? Wir sind doch die einzige Religion, bei der eindeutig erkennbar ist, dass Jehova uns leitet. Ich bin ein Zeuge Jehovas, weil es die WAHRHEIT ist und nicht nur, weil sie besser als die anderen nach der Bibel leben." - Interessant, oder? Ich war wohl immer einer der liberaleren, gemäßigteren Zeugen Jehovas.)

Ich würde mich als sehr rationalen, zum Atheismus neigenden Menschen bezeichnen. Ich kann sehr gut verstehen, wenn jemand nicht an die Existenz Gottes glaubt. Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen: Für mich persönlich ist unsere Existenz als sich selbst erkennenden und reflektierende Wesen nicht das bloße Ergebnis atheistischer, natürlicher Kräfte. Es geschehen viele Dinge auf diesem Planeten, die vermuten lassen, dass es mehr gibt, als das, was wir sehen oder messen können.

Wie kommt jemand wie ich zum Glauben der Zeugen Jehovas? Ein Indikator war verwandschaftlicher Einfluss, der mir in jungem Alter die Religion bereits schmackhaft machte. Aber ich hatte einfach unbändiges Interesse am Thema Gott und Religion. Die Entscheidung, ein Zeuge Jehovas zu werden, fiel ich, nachdem mir klar wurde, dass für mich die die Worte Jesu mehr als bloßes Märchenwort sind. Jesus, er, der Mensch mit den Moralmaßstäben, die seiner Zeit 2000 Jahre voraus waren. Jesus Christus, der Frauenrechtler. Jesus Christus, der Pazifist. Jesus Christus, der Lehrer der Zufriedenheit und Selbstbeherrschung. Während Mohammed einige Jahrhunderte später Menschen massakrierte und ein halbes Kontinent bis heute in einer Art Mittelalter gefangen hält, war es Jesus Christus, der unbedingte Friedfertigkeit und Güte lehrte. Hätte man sich nur auch nach seinem Tode an seine Lehren gehalten, hätte es nie ein Mittelalter und nie zwei Weltkriege gegeben. Das ist etwas Unumstößliches. Kennen Sie den Spruch: "Ich schwöre bei Jesus - und wer kann schon was gegen Jesus sagen?"? Und wahr ist dieser Spruch (auch wenn er eigentlich eher sarkastisch gemeint ist). Jesus Christus bot keinerlei Angriffsfläche. Natürlich lehrte er, dass es keinen anderen Weg zu Gott gibt - aber ist das nicht gut so? Hätte er besser sagen sollen: "Na klar, du kannst auch im Namen von wem auch immer Menschen dahinschlachten und Gott hat dich trotzdem lieb."? In seinen Lehren gibt es einige Grenzen, die Jesus nicht nur zum Humanisten, sondern zum Botschafter Gottes machen. Wenn wir einen Schöpfer haben sollten, so finde ich in allen religiösen Schriften dieser Welt seine Worte in den Evangelien, den Worten Jesu Christi - das war meine Schlussfolgerung nachdem ich mich sehr viel mit der Bibel beschäftigte. Im nächsten Schritt meinte ich dann, ich könne diesen Glauben am besten als Zeuge Jehovas ausleben.

Über Jahrzehnte hinweg war ich Zeuge Jehovas. Doch seit einigen Jahren distanziere ich mich von ihnen, besonders von Lehren und Gegebenheiten bei Jehovas Zeugen, die aus meiner Sicht bei einem rationalen Blick biblisch kaum zu begründen oder in dieser extremen Ausprägung nicht haltbar sind. Es gibt eine große Anzahl ausführlicher Artikel auf diesem Blog, der bei einzelnen Themen ins Detail geht, wenn jemand die genauen Gründe interessieren. (Z.B. die Verurteilung jeder anderen Religion, die endlos vielen Zusatzgebote, die Ausschlusspraxis, der Aufbau der Organisation.)

Jesus Christus ist groß und das größte, was ein Mensch erkennen kann. Ich glaube daran, dass jeder aufrichtige Mensch, der Gott wirklich sucht und sich ihm anvertraut, zum Glauben kommen wird. Glauben heißt loslassen. Und wer sein eigenes Leben loslässt, bekommt von Gott ein so viel besseres geschenkt.

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