Todesstrukturen in der Natur - ein Beweis dafür, dass es keinen liebevollen Schöpfer gibt?


Eine kurze Abhandlung, die ich mal vor Jahren für mein persönliches Archiv schrieb:
Warum gibt es Todesstrukturen in der Natur?
Gemäß 1. Mo. 1:26 hatten die vollkommenen Menschen die Aufgabe, die Erde zu füllen und sich die Tiere untertan zu halten. Die Voraussetzung für diese Aufgabe war Vollkommenheit, denn nach der Sintflut, gab Jehova dem Menschen nur noch die Aufgabe auf, die Erde zu füllen (da war keine Rede mehr davon, sich die Tiere zu unterwerfen). Das ist ein gravierendes Indiz dafür, dass sich da etwas geändert hat – entweder im Wesen der Tiere oder zumindest im Verhältnis zwischen Mensch und Tier. Man sollte hierbei auch beachten, dass die Bibel ein klares Bild davon zeichnet, was der Geist Gottes ist und was er bewirken kann. Er kann dazu führen, dass Tiere harmonisch und friedlich miteinander leben und dass der Mensch ewig lebt. Liegt es also an der Abwesenheit des Geistes Gottes von der Erde, dass sich die Tierwelt verändert hat? Womöglich. Und vermutlich ist es genau der Geist Gottes, der diese Harmonie und Friedfertigkeit wieder auf die Erde bringen wird, wenn Jesus allein herrschen wird. Denkt man etwas weiter, gibt es meines Erachtens vier grundlegende Erklärungsmodelle für die Todesstrukturen in der Tierwelt:

1. Die degenerierte Schöpfung: Reißzähne bei Raubtieren etc. waren schon vorher vorhanden, evtl. nicht so stark ausgeprägt, wurden aber größtenteils zur pflanzlichen Nahrungsaufnahme oder für Aas verwendet (für beides gibt es auch Nahrung, für die Reißzähne perfekt wären). Jehovas Zeugen haben um das Jahr 1990 herum einen ähnlichen Gedanken publiziert, als mögliches Erklärungsmodell. 

2. Der Strukturen-Umbruch: So wie man aus einem Haufen Steine (DNS) einen Königreichssaal, aber auch eine kleine Kaserne bauen kann, so kann sich das Erbgut anscheinend individuell entfalten. Ein Indiz dafür ist, dass z.B. manche Pflanzen nur in seltenen Fällen bestimmte Strukturen ausbilden, aber jede Pflanze nachweislich die Anlage dazu hat. So hätte es auch mit der Tierwelt sein können, als der Geist Jehovas nicht mehr schützend auf der Erde präsent war und so ehemalige Pflanzen- oder Aasfresser zu Fleischfressern wurden. 

3. Das ökologische Gleichgewicht: Auch wenn die meisten Tiere offensichtlich Pflanzenfresser waren und sind, gab es dennoch auch einige Fleischfresser, um das ökologische Gleichgewicht aufrecht zu erhalten (vgl. Katze - Maus). 1. Mose 1:30 („30 Und jedem wildlebenden Tier der Erde und jedem fliegenden Geschöpf der Himmel und allem, was sich auf der Erde regt, in welchem Leben als eine Seele ist, habe ich alle grünen Pflanzen zur Speise gegeben.“) wäre demnach so zu verstehen, dass "grüne Pflanzen" am Anfang der Nahrungskette stehen. 

4. Der Geist Gottes im Garten Gottes: So, wie sich Löwen in der Nähe Daniels friedlich verhalten haben, könnte es im Garten Eden Dauerzustand gewesen sein. Innerhalb der Grenzen des Garten Edens verhielten sich Tiere friedlich, außerhalb nahm alles seinen "natürlichen Lauf", vermutlich in einer etwas gemäßigteren Form als es heute der Fall ist. Dieser Gedanke erscheint vertiefenswert. Hierzu ein Beispiel: Selbst die Sterne sterben. Und dennoch wissen wir, dass es für Gott etwas geringes wäre, eine Sonne länger brennen zu lassen, als sie es eigentlich tun würde (vgl. Psalm 106:26). Sollte man denn nicht annehmen, dass in einem Unversum, das Gott erschuf, alles einfach ewig weiter existiert, ohne zu vergehen? Ohne einst ein weißer Riese zu werden, dann ein roter Zwerg und dann zu explodieren und als schwarzes Loch übrig zu bleiben? Nova. Renovatio. Schöpfungssäulen. Nun, egal was man gern annehmen würde oder wie man sich selbst die Dinge wünschen würde - sie sind so, wie sie sind.
Auch die Todesstrukturen in der Natur sind, wie sie sind. Gott lässt sie zu oder hat sie in Gang gesetzt. Man kann vieles daraus schließen. „Ich, ja ich, habe in meinem Herzen in Hinsicht auf die Menschensöhne gesagt, daß der wahre Gott sie auslesen wird, damit sie sehen können, daß sie an sich Tiere sind“ (Pred 3:18). Wenn wir unser Selbsterkennen auf Tiere projizieren erkennen wir, was wir mit dem Leben haben und was ewiges Leben bedeuten könnte. Und was der Geist Gottes möglich machen könnte, auch im Hinblick auf Todesstrukturen.

Es sollte nicht vergessen werden, dass wir menschliche Maßstäbe auf denjenigen anwenden, der den Menschen geschaffen hat, wenn wir ihn dafür verurteilen würden, was er zugelassen und/oder erschaffen hat. Nur ein Narr wird denjenigen verurteilen, der ihm als freie Gabe das Leben schenkte und ihm den freien Willen gab, mit dem er alles hinterfragen, durchdenken und bewerten kann. Offensichtlich zeugt es von starker Realitätsfremde oder Boshaftigkeit, wenn sich derjenige dennoch im Recht wiegen würde.

Ursprünglich hier erschienen: http://wortederwahrheit.blogspot.de/p/sonstiges.html

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen