Samstag, 1. Juni 2013

Jehovas Zeugen und ihre erfüllten Prophezeiungen

Während Kritiker von Zeugen Jehovas sehr häufig als Hauptangriffspunkt deren unerfüllte Prophezeiungen* nehmen, hört man nur selten etwas von deren erfüllten Prophezeiungen, also von Dingen, die Jehovas Zeugen vorhergesagt haben und die dann tatsächlich eintraten.

Bei den "unerfüllten Prophezeiungen" führt man meist 1914, 1925, 1975 und das Ende des 20. Jahrhunderts (das während des 20. Jahrhunderts als spätestmöglicher Zeitpunkt für das Gericht Gottes mit der bewohnten Erde angesehen wurde). Daneben gibt es noch andere verworfene Jahreszahlen, so z.B. 1799 als Beginn der "letzten Tage" un 1874 als Kennzeichnung eines weiteren zeitlichen Beginns.

Weil das Thema derart interessant ist, sei hier auf drei erfüllte "Prophezeiungen" oder "Erwartungen" verwiesen, die wohl nachdenklich machen:

  1. 1914 - niemand würde wohl ernsthaft leugnen, dass dies ein äußerst bedeutendes Jahr in der Menschheitsgeschichte war. Ca. 20 Jahre im Voraus veröffentlichte Russell die Interpretation, dass 1914 ein einschneidendes Jahr werden würde - man erwartete das Gericht Gottes. Jehovas Zeugen sehen heute 1914 als Beginn der "letzten Tage" an. Ganz so unrecht, dass in dem Jahr etwas passieren würde, hatte man nicht.
  2. 1942 veröffentlichte man die Ansicht, dass nach dem zweiten Weltkrieg der Völkerbund wieder ins Dasein kommen würde. Und in der Tat, so geschah es in Form der Vereinten Nationen.
  3. Statt den Zweiten Weltkrieg als Vorboten des Endes der Welt zu sehen, machten Jehovas Zeugen schon während des Zweiten Weltkriegs die Erwartung publik, dass es nach dem Krieg eine Friedenszeit für die Erde geben werde. In der Tat kam es so. Man legte diese Friedenszeit von Anfang an so aus, dass nach dem Krieg so viel wie möglich gepredigt werden solle, was, gemessen anhand der Statistiken und Mitgliederzahlen von Jehovas Zeugen, auch geschah.
Beachtlich, nicht wahr?

Waren das "Glückstreffer"? Oder hat man einfach bestimmte Passagen der Bibel richtig interpretiert und so Einblick in "Gedanken Gottes" erhalten?

Was dies letztlich zu bedeuten hat, bleibt im Ermessen des Betrachters bis der Tag kommt, an dem Gott die Wahrheit über alle Dinge offenlegen wird.

*Jehovas Zeugen selbst distanzieren sich vom Begriff "Prophezeiung" und sehen ihre Auslegungen, die die Zukunft betreffen, als "Erwartungen" an, von denen sie selbst sagen, dass sie teilweise schlicht und ergreifend unzutreffend waren.

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