Freitag, 5. Oktober 2012

Stephan Wolf und Barbara Kohout

Der Fehler von Stephan E. Wolf

Stephan E. Wolf ist ein ehemaliger Zeuge Jehovas. Er war auch schon im Fernsehen zu sehen, wo er seine Ansicht kundtat. Im folgenden interessiert ebendiese Ansicht und was von ihr zu halten ist.
Seine Ansicht ist zusammengefasst: Jehovas Zeugen sind eine Sekte, wie viele andere (z.B. Mormonen und Neuapostolen). Ihre Struktur gleicht denen einer Diktatur, in dem das Individuum nichts zählt. Diejenigen, die die Ortsgemeinden koordinieren, sog. Älteste, hätten i.d.R. einen niedrigen Bildungsgrad und würden sich selbst nicht an die Erfordernisse halten, die Jehovas Zeugen an Älteste stellen würde. Die Gottesdienste würden aus immer wiederkehrenden Aufrufen zu mehr Eifer im Predigen bestehen.
Dies als kurzer Abriss. Doch eine Sache fehlt. Die entscheidende Sache fehlt. Und in einer Frage formuliert lautet sie: Worum geht es hier?
Geht es um eine Religion? Geht es um Strukturen einer Sekte?
Nein, das Thema, um das er hierbei gehen muss ist das Evangelium des Herrn Jesus.
Der Erdenmensch sei hierbei eingeladen, sich die Worte Jesu genau anzusehen. Denn diese sind es, um die es immer gehen sollte.
Und Jesus lehrte das Evangelium des Friedens. Dass es ein wahrer Diener Gottes nicht nötig hätte, Gewalt anzuwenden, Wutausbrüche zu haben, aggressiv zu sein, Frauen als minderwertig zu behandeln, Machstpielchen zu machen und im Besonderen, sich als frommer darzustellen, als man wäre. Wer ein Mann Gottes sein will, muss es auch im Privaten, wo ihn niemand beobachtet immer und stets von ganzem Herzen und in Aufrichtigkeit sein. Diese Aufzählung lässt sich natürlich fortsetzen mit all den guten Dingen, die der Herr gemäß den Evangelien lehrte und sprach.
Das ist es, worum es geht.
Und schauen wir uns all die Religionen an. Welche Religion bemüht sich am Ehesten diese Werte auszuleben und zu vermitteln? Gehen wir ins Dritte Reich. Welche Religionsgemeinschaft weigerte sich, zur Waffe zu greifen, weil es für einen Christen undenkbar ist, jemand anders zu ermorden? Es waren die Zeugen Jehovas, die teilweise 10% der KZ-Insassen ausmachten. Bei diesem Punkt wird oft gesagt, man kann nicht immer in diese dunkle Zeit blicken - doch warum nicht? Exakt hier offenbarte sich, wer bereit war, für die Ideale des Herrn Jesus Christus sogar zu sterben! Ja, auch manche Andersgäubige gingen für ihre Verweigerungen ins Konzentrationslager und dies gebührt Anerkennung, doch waren es Jehovas Zeugen, die sich als einzige Religion auf die Fahne schrieben, niemand im Wehrdienst und Krieg zu ermorden und auch die Nazi-Ideologie zu unterstützen. Es ist unendlich traurig, doch so geschah es nunmal. Stellen Sie es sich vor: Man wurde hingerichtet oder starb in einem Konzentrationslager, weil man keinen Dienst für das Vaterland, der das etwaige Ermorden anderer Menschen eingeschlossen hätte, tun wollte. Man mag es nicht glauben, wie weit dies reichte. Gemäß Wikipedia wollte Himmler Jehovas Zeugen in den noch nicht eroberten Teilen Osteuropas ansiedeln, um dort den Pazifismus der Zeugen Jehovas zu verbreiten, der zu weniger militärischem Widerstand aufgrund erhöhter Wehrdienstverweigerung geführt hätte. Und es geht noch weiter: Jehovas Zeugen hatten die Wahl. Extra für sie wurde ein Formular bereitgestellt, das sie hätten unterschreiben können. Dadurch hätten sie erklärt, dass ihrem Glauben abschwören und von nun an ihrem Vaterland dienen. Dann wären sie frei gekommen. Die meisten Zeugen Jehovas unterschrieben es nicht.
Und an diesem Punkt kommt wieder Stephan Wolf und erzählt uns seine Geschichte über die primitiven, ungebildeten, fanatischen Zeugen Jehovas. Klar hat er Recht, dass auch manche Dinge bei ihnen nicht perfekt ablaufen und dass bestimmte Dinge offensichtlich übertrieben werden, doch geht es darum, wer auf Jesus hört. Ein Christ sein und Soldat sein? Das geht bei den meisten "christlichen" Religionen. Doch nicht bei den Zeugen Jehovas. Und so sollte es auch sein, gemäß den Worten des Herrn. Dies ist nicht die Welt eines Christen, für die er sterben müsse. Und dem, dem geboten wird, bei Provokationen die andere Wange hinzuhalten, steht es nicht zu, zum Maschinengewehr zu greifen, um Bedrohungen für das Vaterland abzuwehren.
Und nun kommt Wolf daher und erzählt uns seine Geschichte. Nun, es geht um die Gebote des Herrn Jesus Christus. Wenn jemand eine Religion kennt, die sich ganzherziger an die Gebote des Herrn hält, als die Zeugen Jehovas, so lasst es mich bitte wissen. Ich für meinen Teil schließe aus den vergangenen Jahrzehnten, in denen als Religion nahezu nur Jehovas Zeugen Rassismus, Gewalt und Hass überwunden haben, dass es keine andere Religion gibt, die sich enger an die Gebote Jesu hält. Auch bei den Zeugen Jehovas kann man Dinge kritisieren, doch besser gemäß dem, was der Herr Jesus lehrte, gibt es offensichtlich derzeit nichts.

P.S.: Aus aktuellem Anlass möchte ich ergänzen, dass sich diese Gedanken auch auf die Ansichten von Barbara Kohout beziehen. Man muss sich ernsthaft fragen, warum sie in sechzig Jahren nicht verstand, dass es auf Jesus Christus ankommt, der jegliches Überlegenheitsgefühl untersagte. Meiner subjektiven Ansicht nach hat sie nie verstanden, dass es darum geht, den Gott der Bibel mit ganzem Herzen zu suchen und einer Organisation anzugehören, die das derzeit am konsequentesten tut. Wäre dem nicht so, gäbe es keinen Grund ein Zeuge Jehovas zu sein oder zu werden.

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